Nach kurzer Anfahrt trafen die Kräfte der FF Hungerburg gemeinsam mit einer ersten Welle des Roten Kreuzes ein. Dass die Kräfte des Roten Kreuzes nach und nach eintreffen, sollte eine realitätsnahe Übungsabarbeitung ermöglichen.

Dem Einsatzleiter Feuerwehr der FF Hungerburg präsentierte sich folgende Lage: Eine Vielzahl von Leicht- und Schwerverletzten lag oder stand rund um den Gebäudekomplex verteilt, dichter Rauch drang aus dem Spannschacht der Seilbahn und aus der angeschlossenen Werkstatt. Jeweils zwei Personen wurden dort vermisst. Einige Personen waren in den tiefer gelegenen Einfahrtsbereich der Gondel gefallen, sie waren ebenfalls verletzt und panisch. Ebenso befanden sich einige Verletzte und unverletzte Menschen im Warteraum der Bahn, der zum Glück nicht verraucht war.

Zudem waren acht Personen in der Gondel eingeschlossen, welche ca 50 Meter vor der Talstation in luftiger Höhe einen Notstopp eingelegt hatte. Unklar war zunächst, ob sich dort auch Verletzte befanden.

 

Seitens der Feuerwehr wurde deshalb die Hebebühne der Berufsfeuerwehr auf die Straße unterhalb der Bahn zur Höhenrettung beordert. Unter laufender Reanimation wurde eine der Insassen sicher auf Bodenniveau gebracht. Die Berufsfeuerwehr hielt gemeinsam mit der MÜG die Reanimation so lange aufrecht, bis ein Team des Roten Kreuzes vor Ort gelangen konnte.

Die Kräfte der FF Hötting bezogen an der Westseite der Talstation Stellung, von wo aus ein Innenangriff unter Atemschutz in die Werkstatt vorgenommen wurde. In kurzer Zeit konnten hier zwei schwerverletzte Personen gerettet werden.

Die FF Hungerburg bezog an der Südseite ihre Position mit TLF und KRF. Nachdem einige Verletzte mittels Crashbergung aus dem Gefahrenbereich gebracht wurden, startete die 1. Gruppe der FF Hungerburg ein Innenangriff unter Atemschutz in den Spannschacht. Hier konnten ebenfalls zwei Personen aus dem Gebäude gerettet werden.

Mittlerweile wurde vom Einsatzleiter Rettungsdienst eine Verletzten-Ablagestelle eingerichtet, zu welcher die 2. Gruppe Hungerburg eine Vielzahl von Verletzten brachte und diese auch vorübergehend betreute, bis schließlich genug Personal vom Roten Kreuz zur Verfügung stand. Gemeinsam mit der FF Hötting konnten im Anschluss auch die Personen im Einfahrtsbereich der Gondel gerettet und dem Roten Kreuz übergeben werden.

Der Verkehr wurde durch die anwesende Polizei sowie der MÜG geregelt, für eine Umleitung der Buslinie J war im Vorfeld durch die IVB gesorgt worden.

Für die Feuerwehr in vergleichsweise kleiner Personalstärke war es besonders schwierig eine Linie zwischen verletzten Personen im Gefahrenbereich und außerhalb davon zu ziehen. Auch die Kommunikation zur Rettung stellte eine Herausforderung dar, da das Einsatzgebiet sehr groß war und von den Kräften der Feuerwehr an mehreren Stellen in diesem Gebiet ständig neue Verletzte gerettet wurden, für welche schnellstmöglich Rettungsteams zur Übernahme benötigt wurden. Trotz einem zügigen “Brand Aus” waren die Feuerwehrkräfte bis zum Schluss gefordert. Dennoch konnten diese schwierigen Aufgaben gut gelöst werden.

 

Äußerst positiv präsentierte sich die Zusammenarbeit innerhalb der drei verschiedenen Feuerwehren und mit dem Roten Kreuz. Gemeinsam schaffte man es, die sogenannte “Chaos Phase”, welche am Anfang einer jeden Großschadenslage steht, kurz zu halten und in Folge den Einsatz systematisch zu bewältigen.

 

Wir, die FF Hungerburg, möchten uns ganz herzlich beim Roten Kreuz Innsbruck mit der SEG, den Übungsleitern, der Versorgung und dem Team der realistischen Unfalldarstellung, bei unserer Nachbareinheit Hötting und der Berufsfeuerwehr (Christian und Thomas) und bei allen Figuranten mit ihrer großartigen schauspielerischen Leistung bedanken! Ein ganz besonderes Danke geht an alle Organisatoren dieser großen Übung, welche viel Arbeit und Leidenschaft hier hinein gesteckt haben!

 

Bildquellen:

Rotes Kreuz Innsbruck

FF Hungerburg