Am Samstag, den 18.6.2011 fand in Innsbruck der alljährliche Bezirksübungstag statt. Wie geplant fanden ca. 50 Übungseinsätze in und um Innsbruck statt. Diese variierten je nach Größe und wurden teils mit mehreren Freiwilligen Feuerwehren, der Berufsfeuerwehr und/oder dem Roten Kreuz, teils alleine abgearbeitet. Jedoch blieb es nicht nur bei Übungseinsätzen.
Die Feuerwehr Hungerburg nahm an diesem Großereignis mit 12 Mann bzw. MTF und TLF teil. Um 8:45 wurde vorab die Einteilung für den Tag durchgeführt und die Bereitschaft auf der Wache hergestellt.
Schon um 9:10 bekam die FF Hungerburg den ersten Übungseinsatz. Gemeldet war ein Arbeitsunfall in der Berufsfeuerwehr. Beim Eintreffen fanden wir eine Person in einen Schacht gestürzt vor, die nach Ausschließen von Wirbelsäulenverletzungen von uns mit Hilfe eines Flaschenzuges und des Rettungssitzes geborgen werden konnte.
Nach einer kurzen Pause wurde der FF Hungerburg um ca. 10:45 der nächste Übungseinsatz zugeteilt. Personenbergung/Unterstützung des Roten Kreuzes, Bilgerstraße 18, Igls – so lautete der Einsatztext. Ein RTW war bereits vor Ort, die Sanitäter konnten aber nicht zu der verunfallten Person, die mit dem Fahrrad in eine tiefe Baugrube gestürzt und in Folge nicht mehr ansprechbar war, gelangen. Nach Rücksprache mit den Sanitätern wurde mittels Steckleiter dafür gesorgt, dass die Rettung so schnell wie möglich zu dem Patienten hinunter steigen konnte. Die Person wurde dann mit der Schaufeltrage über die Leiter geborgen und der Rettung übergeben.
Schon während der Aufräumarbeiten dieser Übung wurde uns der Einsatztext der nächsten Einsatzübung übermittelt: Schwerer Verkehrsunfall, mehrere eingeklemmte Personen, Kranebitter Allee. Diese Übung sollte mit Hilfe der Berufsfeuerwehr bewältigt werden.
Jedoch wurde diesem Vorhaben ein Strich durch die Rechnung gemacht. Auf dem Weg nach Kranebitten wurde die Mannschaft um 12:21 auf der Igler Straße kurz nach Vill von der Polizei aufgehalten. Im selben Moment wurde auch der Grund ersichtlich: Aus den Vorderradachsen eines auf der Straße stehenden Müllwagens drang dichter Rauch und Flammen schlugen heraus. Die Polizei, die nur wenige Sekunden zuvor den Fahrer auf sein brennendes Fahrzeug aufmerksam gemacht hatte, sperrte sofort die Straße. Nach Informierung der Leitstelle Tirol und der Feuerwehr Übungsleitung über den Realeinsatz wurde ein dreifacher Brandschutz aufgebaut und mittels eines HD Rohres die Flammen gelöscht und das Fahrgestell gekühlt. 
Trotz dem sich der Brand aufgrund defekter oder überbeanspruchter Bremsen entwickelt hatte konnte der Müllwagen, eskortiert von Polizei und FF Hungerburg, im Schritttempo bis zum nächsten Parkplatz fahren. Nach Rücksprache mit der Polizei war der Einsatz für die Feuerwehr somit beendet. Vielen Dank an dieser Stelle den Beamten, die Kommunikation und Zusammenarbeit hat vorbildhaft funktioniert.
Doch der geplante Übungstag musste bald drauf nicht nur für die Feuerwehr Hungerburg unterbrochen werden. Als um 13:12 ein italienisches Kleinflugzeug Fahrwerksprobleme meldete, löste die Leitstelle Tirol gemäß Alarmplan für einen Flugnotfall Großalarm für ganz Innsbruck aus. Während die Berufsfeuerwehr mit einem Großaufgebot die Flughafenfeuerwehr unterstütze, wurden sämtliche Freiwilligen Feuerwehren in Alarmbereitschaft versetzt und in ihre jeweiligen Wachen beordert, um im schlimmsten Fall zum Flughafen ausrücken zu können und vor allem um die Sicherheit im Stadtgebiet gewährleisten zu können. Gott sei Dank konnte das Flugzeug ohne Probleme um 14:04 landen und die Alarmbereitschaft wurde aufgehoben.
Nur 3 Minuten nach der geglückten Landung wurde die Feuerwehr Hungerburg wieder zu einem Realeinsatz alarmiert. Einsatztext: Aufzugstopp/5 Personen in Notlage, Hungerburgbahn Bergstation.
Kurz darauf konnte der Übungsbetrieb wieder aufgenommen werden. Um ca. 14:30 wurde die Feuerwehr Hungerburg zu einem Gebäudebrand am Sternplatz 1 gerufen, diesmal aber nur ein Übungseinsatz. Übungsannahme war ein Brand in einem landwirtschaftlichen Betrieb, 3 Personen wurden vermisst. Die mit alarmierte FF Neu Arzl traf zuerst ein und schickte sofort einen ATS-Trupp zur Personensuche in das Gebäude. Auch die FF Hungerburg bereitete einen ATS-Trupp vor und verhinderte mit zwei C-Rohren das Übergreifen des Feuers auf angrenzenden Gebäude. Aufgrund eines gespielten Zwischenfalls im Gebäude galt kurz darauf auch der ATS-Trupp der FF Neu Arzl als vermisst. Sofort kamen sowohl der ATS- Trupp der Feuerwehr Hungerburg als auch der 2. ATS-Trupp der FF Neu Arzl Ihren Kameraden zu Hilfe. In Summe konnten alle Personen gerettet und das Feuer gelöscht werden. Um 15: 50 war die Übung beendet.
Um 15:52 musste der Übungstag neuerlich wegen eines Zimmerbrandes in der Erzherzog-Eugen-Straße unterbrochen werden. Die FF Hungerburg wurde nicht alarmiert und fand sich deswegen schon um 16:20 zur Gerätewartung und Schlussveranstaltung in der BFI Hauptfeuerwache ein.
Nach einem guten Essen rückte die Feuerwehr Hungerburg bis auf 2 Mann um 17:50 nach einem langen, anstrengenden, aber sehr interessanten und hilfreichen Tag wieder in der Wache Hungerburg ein.
Der vierte Einsatz schloss natlos an die Ordnertätigkeit für 2 Mann beim Tiroler Frauenlauf an. Am Franziskanerkloster führte ein verstopfter Rohrabfluss zu einer breitflächigen Rückstau des Regenwassers. In Folge des andauernden Regens rann das Regenwasser auf mehreren Metern die Klostermauer herab. Mit Hilfe des alarmierten Bruder Pförtner organisierten wir eine Leiter und Spirale, konnten jedoch das Problem nicht zur Gänze lösen... Trotzdem fand der Abend bei einer Speckjause im Refektorium des Klosters seinen würdigen Abschluss!
Vielen Dank Ausbildungsoffizier DI Martin Gegenhuber und dem Planungsteam für die Ermöglichung und die Organisation, der Übungsleitung für die Durchführung, den Übungsbeobachtern für die konstruktive Kritik, sämtlichen Kameraden und Kameradinnen sowie dem Rotem Kreuz für die gute Zusammenarbeit, den Darstellern und Schminkteams für ihre realistischen Darbietungen und der Dienstmannschaft der BFI, die die Schlussveranstaltung organisierten!
Dieser Übungstag war äußerst hilfreich für die Optimierung der Zusammenarbeit unter den Feuerwehren und anderen Organisationen sowie wieder ein einmaliges Erlebnis für uns alle!
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