Als Obmann unseres Vereins "Lebensraum und Baukultur Hungerburg" (BLH) bin ich von der TT gefragt worden, was die "Hungerburg von dem Projekt halte". Natürlich habe ich gesagt, dass sich unser Verein nicht anmaßen könne, eine Meinungshoheit zu beanspruchen. Es sei klar, dass es viele unterschiedliche Meinungen zu dem Bauprojekt gebe, und natürlich auch viele sehr kritische Meinungen. Gleichzeit habe ich aber auch zum Ausdruck gebracht, dass viele der Bürger und Bürgerinnen der Hungerburg dem Projekt nicht generell negativ gegenüberstünden. Entscheidend für viele sei, WAS dort gebaut werden wird und mit WELCHER Baudichte. Und es sei wichtig, wie man mit den direkt angrenzenden Nachbarn verfahren wird. Wird man auf diese Rücksicht nehmen?

Hier muss man bemerken, dass das WAS und das WIEVIEL bisher gänzlich unklar ist. Die Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) plant bis auf Weiteres "Betreutes Wohnen". Diesbezüglich habe ich zum Ausdruck gebracht, dass sicherlich die große Mehrheit der BürgerInnen der Hungerburg dieses Konzept sehr kritisch sieht. Auch wir vom Vorstand der BLH und ich persönlich halten "Betreutes Wohnen" auf der Hungerburg aus vielerlei Gründen für nicht sinnvoll. Wir finden, dass die Schaffung von "Mietwohnraum für junge Familien" Priorität haben solle. Natürlich könne man dann auch einige Wohnungen für "Betreutes Wohnen" hineinmischen.

Zur Baudichte: Diese hat laut Bebauungsplan folgende Werte: Baumassendichte 1.1 m-hoch-3 pro m-hoch-2, Nutzflächendichte 0.3 m-hoch-2 pro m-hoch-2. Bei ziehmlich genau einer Fläche von 7000 qm für das Grundstück könnten also 2100 qm Wohnnutzfläche geschaffen werden. Das entspricht z.B. 42 Wohnungen à 50 qm, oder 10 Wohnungen à 50 qm plus 20 Wohnungen à 80 qm. Zugegebenermaßen sind die derzeitigen Werte für die Baumassendichte und die Nutzflächendichte recht gering. Die Frage ist also, um wieviel die Stadt sich hier eine Erhöhung "erlauben" will bzw. wird. Konkret: Eine Erhöhung um einen Faktor 2 entspräche ungefährt den Dichten, die im zentralen Bereich der Hungerburg erlaubt sind.

Hier meinen wir von der BLH, dass wir uns einer Diskussion nicht verschließen können. Über eine Erhöhung der Dichten bis maximal um einen Faktor 2 wird man wohl diskutieren können und müssen. Alles, was darüber liegt, ist sicherlich zu viel. Man beachte, dass neben den Wohnungen auch noch der Nahversorger und der Kindergarten untergebracht werden sollen. Werden diese mit eingerechnet oder separt gerechnet? Um es nochmals zu betonen: Es muss unbedingt und mehrheitlich Wohnraum für "Junge Familien" geschaffen werden. "Betreutes Wohnen" braucht es auf der Hungerburg nur sehr bedingt, wenn überhaupt.

Obiges habe ich so der TT zu verstehen gegeben.

Obmann Hanns Christoph Nägerl 

Über Eure Meinung dazu sind wir gespannt. Schreibt uns unter baukultur@hungerburg.at.